HKX und DB beenden Ticket-Kooperation

Darauf hätten sich beide Unternehmen einvernehmlich geeinigt, erklärten sie am Donnerstag. Die Regelung war im Februar 2015 eingeführt worden, um den Fahrgästen auf der Strecke Hamburg-Köln die Buchung zu erleichtern und ihnen eine größere Auswahl zu bieten.

Nach anderthalb Jahren habe „sich gezeigt, dass mit der Kooperation nicht alle beabsichtigten Ziele erreicht wurden. Insbesondere sei es „in der Praxis zu einer Reihe von praktischen Problemen“ gekommen, hieß es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Eines davon sei gewesen, dass Fahrgäste mit HKX-Ticket, bei denen die Sitzplatzreservierung im Fahrpreis inklusive ist, häufig auf von DB-Ticket-Inhabern besetzte Plätze trafen. Das habe „gerade in vollen Zügen immer wieder zu Diskussionen zwischen den Fahrgästen und dem Personal geführt“, erklärte HKX-Geschäftsführer Carsten Carstensen. Überhaupt sei es an stark nachgefragten Reisetagen „immer wieder zu Überfüllungen“ gekommen, da im HKX auch das Schöne-Wochenende-Ticket anerkannt wurde.

Als die Regelung im Februar 2015 eingeführt wurde, stiegen die Fahrgastzahlen im HKX um 20 Prozent. Das sagt aber nichts über die Erlössituation aus, denn die Tickets der Umsteiger werden zwischen den Unternehmen verrechnet. „Wir bedauern, dass sich die Tarifkooperation für HKX nicht gelohnt hat und beide Systeme in der Praxis nicht miteinander vereinbar waren“, erklärte Mario Theis der Marketingleiter der DB Regio AG.

Die Vereinbarung galt außerdem als eine Art Bündnis gegen den Fernbus. HKX-Tickets sind zwar teurer als Bustickets, aber günstiger als DB-Bahntickets. Ein reguläres Ticket für die Verbindung Hamburg-Köln-Hamburg ist online ab 18 Euro zu haben. Während zwischen Hamburg und Köln die Fahrzeiten von HKX und DB vergleichbar sind, hat der private Anbieter einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil bei der Ausweitung des Angebots im vergangenen Dezember nach Frankfurt zu spüren bekommen: Zwischen Köln und Frankfurt ist die ICE-Fahrzeit von günstigstenfalls einer Stunde unschlagbar. Der HKX braucht zweieinhalb. Ab 1. September wird daher auch diese Ausweitung wieder eingestellt und die Plandienste allgemein auf die Zeit von Freitag bis Montag beschränkt. „HKX wird sich als attraktiver Anbieter von günstigen Zugreisen wieder ganz auf seinen Kernmarkt zwischen dem Rheinland und Hamburg konzentrieren“, sagte Carstensen.

Die Beziehungen zwischen der DB und dem Konkurrenten HKX sind alles andere als ungetrübt. HKX hatte sich, nachdem man 2012 die Hamburg-Köln-Strecke eingerichtet hatte, über Benachteiligungen durch die DB beim Netzzugang und beim Fahrkartenverkauf beschwert. Andere Wettbewerber strengten wegen vergleichbarer Beschwerden ein Kartellverfahren an, das nach zweieinhalb Jahren im Mai 2016 endete. In einem Vergleich versprach die DB unter anderem, Ladenmietern in ihren Bahnhöfen den Verkauf von Konkurrenztickets nicht mehr per Mietvertrag zu verbieten.(tr)

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