Neue Studie zur Elbe als Verkehrsweg

Knapp drei Viertel der teilnehmenden wasserstraßenaffinen Unternehmen gaben zwar an, sie würden auch dann in der Region ansässig sein bzw. bleiben, wenn es die Wasserstraße nicht gäbe oder sie nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nutzbar wäre. Gleichzeitig gaben aber rund zwei Drittel an, sie würden eine Neuansiedlung vom Zugang zur Wasserstraße abhängig machen.

62 Prozent halten die Bedeutung des Wasserstraßentransportes in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit ihres Betriebes mindestens für „hoch“, 43 Prozent suften sie sogar als „sehr hoch“ ein. 62 Prozent gaben an, dass sie durch Einschränkungen der Schiffbarkeit der Elbe in der Vergangenheit wirtschaftliche Potenziale nicht realisieren konnten.

Nahezu existenziell auf die Elbe angewiesen sind Industrieunternehmen, deren Produkte wirtschaftlich nur auf dem Wasserweg als Projektladung befördert werden können – zum Beispiel Hersteller von Windkraftanlagen, Transformatoren oder Industrieausrüstung.

Für die sogenannte „Elbschifffahrtsstudie“, die Hamburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen als Beitrag zur Erarbeitung des Gesamtkonzepts Elbe (siehe hier) in Auftrag gegeben haben, wurden 431 potenziell wasserstraßenaffine Unternehmen angeschrieben. Rund ein Drittel (139) beantwortete die Fragen. Ziel war es, die wirtschaftliche Bedeutung der Elbe als Verkehrsweg zu quantifizieren.

Lkw ist Alternative Nr. 1

Wenn die Wasserstraße nicht zur Verfügung steht – zum Beispiel wegen Niedrigwasser – greifen über 80 Prozent der Unternehmen auf alternative Verkehrsträger zurück. Der Rest kann oder muss puffern.

Alternative Nr. 1 ist trotz der vielen Massengüter der Lkw mit einem Anteil von 56 Prozent im Versand und 67 Prozent im Empfang. Die Schiene liegt mit 28 bzw. 20 Prozent deutlich abgeschlagen auf Platz 2. Immerhin 40 Prozent der Unternehmen gaben an, sowohl die Schiene als auch die Straße einzusetzen.

Verkehrsweg als Beschäftigungsfaktor untersucht

Die Gutachter ermittelten, dass mindestens 6600 Arbeitsplätze direkt von der Elbe als Verkehrsweg abhängen. Zusammen mit indirekten Beschäftigungswirkungen bei Zulieferern und und durch den Konsum der direkt Beschäftigten sorgt der Verkehrsweg Elbe für 16.400 Arbeitsplätze. Der Löwenanteil entfällt auf die Elbe von Dresden bis Magdeburg. (roe)

Externer Link: Elbschifffahrtsstudie

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