Senioren überdurchschnittlich oft schuld an Verkehrsunfällen

Wie aus der detallierten Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes für 2015 hervorgeht, waren sie zwar nur an 5,5 Prozent aller Pkw-Unfälle mit Personenschaden beteiligt, aber in 75,1 Prozent der Fälle Hauptverursacher. Selbst bei der bekannten Problemgruppe der 18-25-Jährigen liegt der Anteil der Hauptverursacher mit 65,4 Prozent geringer. In der Gruppe der Senioren zwischen 65 und 75 Jahren liegt der Anteil der Hauptverursacher mit 60,7 Prozent nur leicht über dem Durchschnitt aller Altersklassen von 55,5 Prozent.

Zumindest auffällig sind auch die Zahlen zu Pedelec-Unfällen: Laut Destatis-Präsident Dieter Sarreither waren 80,6 Prozent aller getöteten Pedelec-Fahrer waren 65 Jahre und älter, wobei die ab 75-Jährigen alleine 61,1 Prozent ausmachten. „Daraus kann jedoch nicht geschlossen werden, dass ältere Nutzer von Pedelecs überfordert sind“, betonte er. Vielmehr würden Pedelec wahrscheinlich überwiegend von älteren Menschen genutzt.

Handy als Unfallursache noch im Dunkeln

Sofern das Verhalten der Fahrzeugführer zu Unfällen mit Personenschäden führte, lagen Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren sowie beim Ein- und Anfahren mit 16 Prozent an der Spitze, dicht gefolgt vom Missachten der Vorfahrt, zu geringem Abstand und unangemessener Geschwindigkeit. Ablenkung durch Handy- oder Tabletbenutzung werde von der Polizei derzeit nicht statistisch erfasst, erläuterte Mirjam Bick vom Statistischen Bundesamt bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin.

Kein Rückgang bei getöteten Fußgängern und Radfahrern

Unklar blieb, warum die Zahl der getöteten Radfahrer und Fußgänger seit 2010 nicht mehr nachhaltig zurückgeht. Bick sagte, es gebe – anders als für den Kfz-Verkehr – zum Beispiel keine zuverlässigen Zahlen zur Verkehrsleistung.

Die endgültigen Zahlen der Statistiker bestätigen, dass 2015 zum zweiten Mal in Folge die Zahl der Verkehrstoten angestiegen ist, und zwar um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3459 (siehe auch hier). Die Zahl der Leichtverletzten stieg um 1,2 Prozent, während die der Schwerverletzten gleich blieb. (roe)

Externer Link: Begleitmaterial zur Unfallstatistik 2015

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