Verdi verlässt Maritimes Bündnis

Als Grund nannte sie die neue Schiffsbesetzungsverordnung, die statt mindestens vier nur noch zwei EU-Bürger auf Schiffen unter deutscher Flagge verlangt (siehe hier). Trotzdem sollen die Reedereien aber hohe Subventionen bekommen. „Diesen Weg geht verdi nicht mit.“

In einem Brief an Bundeskanzlerin Merkel, Verkehrsminister Dobrindt und Wirtschaftsminister Gabriel beklagt die Gewerkschaft besonders, dass die Pflicht zur Beschäftigung eines Schiffsmechanikers gestrichen wurde. „Dieser einzige staatlich anerkannte Beruf in der dualen Ausbildung ist Grundlage vieler Karrieren in der Schifffahrt“, erläuterte erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle. „Wenn Schiffsmechaniker nicht mehr vorgeschrieben sind, wird es sie bald auch nicht mehr geben.“

Auch der Verband Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere (VDKS) und der Verband Deutscher Schiffsingenieure (VDSI) lehnen die Änderung der Schiffsbesetzungsverordnung ab, weil den Erleichterungen für die Reeder keine belastbaren Zusagen gegenüberstehen und für die Evaluierung keine klaren Ziele formuliert sind.

Das Maritime Bündnis, dem die Bundesregierung, die norddeutschen Küstenländer, der Verband Deutscher Reeder sowie ver.di angehören, war 2001 auch gegründet worden, um Ausbildung und Beschäftigungssicherung deutscher Seeleute zu sichern. (roe)

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