BMVI legt Erhaltungsstau bei Wasserstraßen offen

Danach stammen 40 Prozent aller Anlagen aus der Zeit von 1900-1950, 10 Prozent sind sogar noch älter. „Die wirtschaftlich und technisch sinnvollen Nutzungsdauern sind für eine beträchtliche Anzahl der Bauwerke überschritten“, heißt es lakonisch. „Zum Teil sind sogar die hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit vertretbaren Nutzungsdauern erreicht oder überschritten.“ Fast 85 Prozent der Schleusenanlagen und 70 Prozent der Wehre seien in einem solchen Zustand, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre Handlungsbedarf besteht.

In absoluten Zahlen bedeute das unter anderem die Grundinstandsetzung oder den Ersatzneubau von

  • 50 Schleusenanlagen
  • 30 Wehranlagen
  • 30 Dükeranlagen
  • 5 Durchlässen
  • 10 Pumpwerken
  • 110 Brücken

Allein dafür ergebe sich ein Investitionsbedarf von 6,6 Mrd. EUR über die nächsten zehn Jahre oder 660 Mio. EUR/Jahr.

Tatsächlich standen in den vergangenen Jahren jeweils gut 800 Mio. EUR normale Haushaltsmittel für Investitionen zur Verfügung (einschließlich Neu- und Ausbau), von denen 170-190 Mio. EUR mangels Planungskapazitäten nicht verbaut werden konnten. Das BMVI will daher die Investitionen auf das Kernnetz konzentrieren.

Auch Moselschleusen werden marode

Teil des Berichtes ist eine Darstellung des Anlagenzustands und des Handlungsbedarfs gegliedert nach Wasserstraßen. Verwunderlich ist, dass für die Mosel weder quantitative noch qualitative Engpässe festgestellt werden, obwohl es regelmäßig Klagen über Wartezeiten an den Schleusen gibt. Beunruhigend ist, dass die vergleichsweise jungen Schleusen aus den späten 50er/frühen 60er Jahren durchweg die schlechten Zustandsnoten 3 und 4 haben. (roe)

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