
Danach liegt Niedersachsen beim Substanzwert der Autobahnen geringfügig vor dem sonst als Musterschüler gepriesenen Bayern (Erläuterung zu den Grafiken unten).
Der insgesamt 310 Seiten starke Bericht enthält auf gut 200 Seite eine länderscharfe detaillierte Darstellung des Zustand von Straßen, Brücken und Tunneln mit umfangreichem Datenmaterial. Allerdings scheint der Teil für die Straße in seinen Grundzügen schon vor geraumer Zeit abgeschlossen worden zu sein, da fast ausschließlich auf die (veraltete) Erhaltungsbedarfsprognose 2011-2025 Bezug genommen wird und die für den BVWP erstellte neue Erhaltungsbedarfsprognose 2016-2030 nur am Rande erwähnt wird.
Auf weiteren 70 Seiten wird der Zustand der Bundeswasserstraßen beschrieben (Bericht im Verkehrsbrief folgt). Für die Schiene wird lediglich auf die schon vorliegenden Infrastrukturzustands- und Leistungsberichte der DB sowie den Verkehrsinvestitionsbericht verwiesen.
Nordrhein-Westfalen schlägt Bayern?
NRW wiederum steht beim Zustand der Bundesstraßen vergleichsweise gut da, sowohl außerorts als auch in den Ortsdurchfahrten (OD). Überraschend ist auch hier das schlechte Abschneiden von Bayern.


Autobahnzustand in den neuen Länder vergleichsweise homogen
Eine vergleichsweise homogene Gruppe bilden die neuen Bundesländer. Unterschiede im Zustand der Autobahnen zwischen einzelnen Ländern wie zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen dürften hauptsächlich durch die Altersstruktur zu erklären sein: Thüringen hat bis in die jüngste Zeit in Form der 7Xer-Autobahnen noch deutliche Zuwächse neuer Strecke gehabt.

Brandenburg punktet bei Bundesstraßen…
Auffällig ist der im Vergleich zu den anderen Ostländern ausgesprochen gute Zustand der Bundestraßen in Brandenburg – außerorts wie in den Ortsdurchfahrten.


… Berlin nicht
Unter den Stadtstaaten fällt Berlin durch einen katastrophalen Zustand seiner wenigen außerörtlichen Bundesstraßen auf. Der gute Zustand der Autobahnen in Bremen dürfte vor allem durch das geringe Alter der Oberflächen bedingt sein. (roe)

Erläuterungen zu den Grafiken:
Herangezogen wurde der sogenannte Substanzwert aus den Zustandserfassungen und -Bewertungen (ZEB) der Jahre 2011/12 für die Bundesstraßen und der Jahre 2013/14 für die Autobahnen. Beim Substanzwert wird der Oberflächenzustand (Risse, Abbröckelungen, Flickstellen u.ä.) mit der Ebenheit verknüpft. Dagegen wird beim Gebrauchswert die Ebenheit mit der Griffigkeit verknüpft. Bei den Ortsdurchfahrten werden nur Orte mit weniger als 80.000 Einwohnern berücksichtigt, wo die Baulast beim Bund liegt.