Das kündigte Landesverkehrsminister Winfried Hermann am Donnerstag bei der Vorstellung des Straßensanierungsprogramms 2016 an. Für weitere 90km gefährdete Richtungsfahrbahnen werde ein Sanierungskonzept erarbeitet, das ab 2018 umgesetzt werden soll.
Mittel in die Sanierung umgesteuert
Hermann machte erneut deutlich, dass sowohl für die Bundesfernstraßen als auch für die Landesstraßen künftig der Erhalt im Vordergrund stehe. Seien 2012 nur 127km Bundesfernstraßen saniert worden, so habe sich das Sanierungsvolumen bis 2015 auf 323km mehr als verdoppelt. Lagen Neu- und Ausbau beim Investitionsvolumen 2012 noch knapp vor dem Erhalt, hat sich das Verhältnis bis 2015 auf rund 1:2 verschoben. Bei den Landesstraßen ist nach Zahlen des Ministeriums der Sanierungshöchststand von 2013 mit 358km noch nicht wieder erreicht worden (2015: 310km). Hier ist schon 2011 zu einem Verhältnis von 1:2 zugunsten des Erhalts umgesteuert worden.
Landesbrücken besser in Schuss als Bundesbrücken
Bemerkenswert erscheint, dass die Zustandsnoten für die Landesstraßenbrücken – gemessen an der Fläche – im Durchschnitt besser sind als für die Bundesfernstraßen. Fast ein Viertel der Autobahn-Brückenfläche wird mit „nicht ausreichend“ benotet.

Baureife Projekte für eine Viertelmilliarde
Vor dem Hintergrund des wiederkehrenden Streits darüber, ob Baden-Württemberg genügend Projekte plant, legte Hermann eine Liste mit sechs baureifen Bundesstraßenprojekten im Gesamtvolumen von 270 Mio. EUR vor, die der Bund noch nicht freigegeben habe:
- B 14, Nellmersbach – Backnang (2. Bauabschnitt Maubach-Backnang)
- B 31, Ortsumgehung Döggingen (zweite Brücke)
- B 33, Konstanz – Allensbach (Abschnitte C und D)
- B 34, Grenzach
- B 34, Lauchringen
- B 463, Westtangente Pforzheim (Abschnitt Arlingertunnel)
(roe)