Mehr Radverkehr scheitert vor allem an Radwegedefiziten

  • Mehr und bessere Radwege auf Platz 1 der Wunschliste
  • BMVI legt als Fahrradministerium leicht zu

Die Beliebtheit des Fahrrads als Verkehrsmittel in Deutschland stagniert. Das ergibt sich aus dem am Mittwoch von BMVI und ADFC vorgelegten Fahrrad-Monitor 2015 im Vergleich zu den Vorgängeruntersuchungen von 2011 und 2013. Die Befragten vergaben im Durchschnitt die Note 2,4. Zum Vergleich: Das Auto erhält ebenfalls stabil die Note 1,8, während öffentliche Verkehrsmittel von 2,9 auf 3,3 abfielen.

Mehr und bessere Radwege auf Platz 1 der Wunschliste

Weitgehend stabil sagten 13 Prozent, dass sie das Fahrrad für den Weg zur Arbeit oder zur Schule nicht benutzen, weil es ihnen zu gefährlich ist. Der 2015 sogar noch häufiger als 2011 genannte Hauptgrund ist „zu viel Autoverkehr“, während der Grund „zu wenig Radwege“ etwas seltener genannt wurde. Dennoch fordert unverändert rund die Hälfte der Befragten für diese Fahrtzwecke bessere Radwege; für alle Fahrtzwecke werden sogar von knapp zwei Dritteln der Befragten mehr und bessere Radwege gefordert. Hingegen scheint sich die Stellplatzsituation seit 2011 entspannt zu haben.

BMVI legt als Fahrradministerium leicht zu

Im Ländervergleich der Fahrradfreundlichkeit liegt jetzt Mecklenburg-Vorpommern vorne. 2011 war es Bremen. Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt, 2011 war es Hessen. Diese Vergleiche sind wegen der jeweils geringen Zahl von Befragten aber nur mit Vorsicht zu genießen. Das BMVI wird zunehmend fahrradfreundlicher eingeschätzt: Der Anteil derer, die die Note 1 oder 2 vergeben haben, ist zwar nur geringfügig von 10 auf 12 Prozent gestiegen, die Note 3 vergaben aber immerhin 42 Prozent statt 34 Prozent im Jahr 2011. (roe)

Externer Link: Fahrrad-Monitor 2015

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