- Auf aktuelle Vorbereitungsphase folgt 2017 Pilotphase
- BIM ab Vergabe des Bauauftrags
- Deutschland will bei Standards mitmischen
Ab 2020 will das BMVI Bauaufträge nur noch als BIM-Projekte (Building Information Modeling) vergeben. Das kündigte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt am Dienstag bei der Vorstellung des Stufenplanes Digitales Planen und Bauen an. Sowohl die Auftraggeber als auch die Auftragnehmer müssen bis dahin in der Lage sein, mit BIM umzugehen. „Ich weiß, dass dies ein anspruchsvoller Zeitplan ist“, sagte er vor den mehr als 300 Gästen des „BIM-Gipfels“ im Ministerium.
Das BMVI verspricht sich von BIM eine höhere Transparenz während des Planungs- und Bauprozesses und damit geringere Kosten. „Beim Planen mit BIM können Planungsfehler oder Lücken in den Leistungsbeschreibungen, die zu Nachträgen führen können, besser vermieden werden.“ Durch die Simulation der Baustellenabläufe könnten außerdem Schnittstellenrisiken verringert werden.
Auf aktuelle Vorbereitungsphase folgt 2017 Pilotphase
Wie Dobrindt erläuterte, folgt auf die derzeit laufende „Vorbereitungsphase“ mit je zwei Straßen- und Schienenprojekten ab 2017 (siehe auch hier) eine erweiterte Pilotphase mit voraussichtlich acht Schienenprojekten, weiteren Straßenprojekten und erstmals einem Wasserstraßenprojekt.
BIM ab Vergabe des Bauauftrags
Ab 2020 soll BIM standardmäßig zur Anwendung kommen. BIM soll dabei ab der Auftragsvergabe an das Bauunternehmen angewandt werden, (noch) nicht in den vorgelagerten Planungsstufen, erläuterte Dobrindt auf Nachfrage des Verkehrsbriefs.
Deutschland will bei Standards mitmischen
Er räumte ein, dass andere Länder – zum Beispiel Großbritannien – derzeit bei der Anwendung von BIM weiter fortgeschritten sein. Er sei aber zuversichtlich, dass Deutschland den Vorsprung aufholen könne. Dafür müsse es beim Setzen der Standards mit dabei sein.
Am Rande der Veranstaltung war zu hören, dass im Zuge der internationalen Aufgabenverteilung China für den Schienenstreckenbau und Südkorea für den Straßenbau die Federführung bei der Definition der digitalen Elemente übernommen hätten. Das BMVI will jetzt deutsche Fachleute entsenden, damit die künftigen Standards nicht an den deutschen Normen vorbei entwickelt werden. (roe)