- Jütlandkorridor hat für Dänemark erste Priorität
- Dänisches Finanzmininisterium verlangt Nachkalkulation von Femern A/S
- Zuschlag für Bau trotzdem noch vor Weihnachten erwartet
Die in Ostholstein verankerte SPD-Haushaltspolitikerin Bettina Hagedorn sieht sich nach einem Besuch einer dänischen Parlamentsdelegation im Bundestags-Verkehrsausschuss in ihrer Skepsis gegenüber dem Fehmarnbelttunnel bestätigt.
Jütlandkorridor hat für Dänemark erste Priorität
„So erfuhren wir aus erster Hand, dass die dänischen Verkehrspolitiker als erste Priorität die Erneuerung der Rader Hochbrücke im Blick haben, weil 70 Prozent ihrer Produktionsstätten in Jütland sind und darum der Hauptstrom der Exportgüter nach Deutschland von Nord nach Süd und nicht über den Fehmarnbelt geht“, erklärte sie am Mittwoch.
Dänisches Finanzmininisterium verlangt Nachkalkulation von Femern A/S
Sie verwies ferner darauf, dass das dänische Finanzministerium laut dem dänischen Fachblatt Ingeniøren von der Projektgesellschaft Femern A/S eine Nachkalkulation angefordert hat. Geprüft werden sollen danach die Auswirkungen einer späteren Inbetriebnahme (2026 statt 2024), geringere EU-Förderung als die erwarteten 589 Mio. EUR und pessimistische Verkehrsprognosen. Femern A/S wird Schönmalerei vorgeworfen. „Trotz zweimaliger Nachfrage wollten die Folketing-Kollegen auf dieses brisante Statement leider nicht eingehen“, berichtet Hagedorn.
Zuschlag für Bau trotzdem noch vor Weihnachten erwartet
Dennoch will das dänische Parlament laut Auskunft der Abgeordneten zusammen mit Verkehrsminister Hans-Christian Schmidt noch vor Weihnachten eine Entscheidung über die vier Angebote der Baukonsortien treffen. Die Angebote verlieren im Mai 2016 ihre Gültigkeit. (roe)