
- Neue Messverfahren RDE und WLPT schon 2017 wirksam?
- Baden-Württemberg mahnt mehr Transparenz bei Abgasnachprüfungen an
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt lehnt die Einführung von realistischeren Abgastests (real-driving emissions/RDE) schon 2017 nicht grundsätzlich ab. Auf der Pressekoferenz im Anschluss an die Verkehrsministerkonferenz (VMK) in Worms sagte er am Freitag, die Europäische Kommission werde voraussichtlich vorschlagen, das RDE-Verfahren irgendwann im Zeitraum 2017 bis 2019 wirksam werden zu lassen. „Wir werden prüfen, ob das zielführend ist“, sagte er. Die Länderverkehrsminister sprachen sich dafür aus, das RDE-Verfahren auf jeden Fall schon 2017 wirksam werden zu lassen. Die EU will die Details des RDE-Verfahrens nach eigenen Angaben bis Ende Oktober festlegen, Dobrindt selbst erwartet sie auf jeden Fall noch in diesem Jahr.
Neue Messverfahren RDE und WLPT schon 2017 wirksam?
Ebenso forderte die VMK, den neuen realistischeren Verbrauchszyklus WLTP ab 2017 verbindlich vorzuschreiben. „Wir freuen uns, dass der Bund da jetzt auch mitzieht“, sagte der VMK-Vorsitzende Christian Pegel (Mecklenburg-Vorpommern). Dobrindt widersprach nicht. Bisher hatte das BMVI eine klare Stellungnahme gescheut. Die Automobilindustrie hat sich zwar grundsätzlich für den WLTP ausgesprochen, hat bisher aber ausgedehnte Übergangsregelungen gefordert.
Baden-Württemberg mahnt mehr Transparenz bei Abgasnachprüfungen an
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann kritisierte am Rande der Veranstaltung, dass der Bund nicht offenlege, wie das Kraftfahrtbundesamt bei den aktuell laufenden Nachprüfungen teste. Seine Vorstellung sei, dass der offzielle Labormesszyklus auf der Straße nachgefahren werde. Damit könne eine mögliche versteckte Zykluserkennung wirksam ausgetrickst werden. (roe)