Für den neuen Bundesverkehrswegeplan (BVWP 2015) wird für die Ausbau des TEN-Korridors Nürnberg-Prag auch die Elektrifizierung der Bahnstrecke über Schwandorf-Furth-Domazlice geprüft. Das teilt das BMVI in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen mit, die dem Verkehrsbrief vorliegt. Nach dem geltenden BVWP 2003 soll auschließlich die Strecke über Marktredwitz-Schirnding-Cheb (Eger) elektrifiziert werden. Dafür laufen derzeit die Vorentwurfsplanungen. Bei der letzten Bedarfsplanüberprüfung 2010 war das Vorhaben positiv bewertet worden.
Anders als die Grünen, die die 23 Stahlbrücken im Pegnitztal aus den Jahren 1900 und 1930 aus Denkmalschutzgründen möglichst erhalten wollen, hält das BMVI deren Ersatz durch (Beton-) Neubauten „aus fachlicher und wirtschaftlicher Sicht für geboten“. Von den 23 Stahlbrücken wiesen schon jetzt vier nicht mehr die geforderte Tragfähigkeit auf. Weitere fünf könnten so saniert werden, dass sie zwar weitere 30 Jahre halten, dafür müssten aber zahlreiche Ausnahmeregelungen getroffen werden. Die restlichen 14 Brücken würden zwar derzeit noch statisch nachgerechnet, ob sich eine Sanierung für eine Restlebensdauer von 30 Jahren lohnt. Die Erfahrung zeige aber, dass bei der Sanierung weitere Schäden entdeckt werden, die die Kosten in die Höhe schnellen ließen. Zudem seien aufgrund des Alters unerwartete Schäden zu befürchten, die mit den TEN-T-Vorgaben nicht vereinbar seien. (roe)