Korridorstudie: Mehr Güterzüge über Siegen und Gießen

Ein Teil des Güterverkehrs durch das Mittelrheintal zwischen Köln und dem Rhein-Main-Gebiet könnte schon mittelfristig auf die dafür noch auszubauende Strecke Hagen/Köln-Siegen-Gießen-Hanau verlagert werden. Das gehe aus der jetzt vorliegenden „Korridorstudie Mittelrhein“ hervor, teilte das BMVI am Donnerstag mit. Damit würden die Anlieger der Bahnstrecken durch das Rheintal vom Schienenlärm entlastet und zugleich neue Kapazitäten auf dem Schienenkorridor Rotterdam-Genua geschaffen. „Mit den Ausbauten werden auch Güterzüge mit hohen und breiten Ladungen Siegen erreichen können“, erläuterte Verkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann. „Damit wird eine seit langem von der dortigen Industrie geäußerte Forderung erfüllt.“ So soll die Strecke auf 4m Eckhöhe ausgebaut und eingleisige Lücken geschlossen werden.

Eine erste Ausbaustufe würde nach Schätzung der Gutachter rund 370 Mio. EUR kosten, die zweite 1,1 Mrd. EUR, wie aus einer Kurzpräsentation hervorgeht. Ein zweiter Vorschlag der Gutachter sei, langfristig mit dem Neubau einer rechtsrheinischen Güterverkehrsstrecke zwischen Troisdorf und Mainz-Bischofsheim das Rheintal auch von verbleibenden Güterzügen zu entlasten. Geprüft wurden aber auch linksrheinische Varianten. Südlich von Frankfurt wird der Gedanke einer Neubaustrecke über Darmstadt nach Mannheim wieder aufgegriffen.

Das vollständige Gutachten will BMVI „in Kürze“ auf seiner Website zugänglich machen. Bis Ende April sollen die Bürger dann Gelegenheit haben, Stellung zu nehmen, bevor die Ergebnisse des Gutachtens in den BVWP 2015 einfließen. (roe)

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