Die Bürger können vom Privat-Pkw weggelockt werden – vorausgesetzt, man macht es ihnen bequem: Das ist die zentrale Erkenntnis eines Pilotversuchs mit der UbiGo-Mobilitätsplattform bei 70 Haushalten in Göteborg, dessen Ergebnisse auf dem Weltverkehrsforum in Leipzig vorgestellt wurden. Bei dem Versuch wurden ÖPNV, Carsharing, Taxi, und Mieträder auf einer Buchungsplattform (www.ubigo.me) verknüpft, die per Smartphone-App zugänglich gemacht wurde. Die Haushalte konnten Prepaid-Leistungskontingente im ÖPNV und Carsharing kaufen, von denen bei Nutzung einfach abgebucht wurde. 20 Haushalte erklärten sich sogar bereit, ihre Privat-Pkw während des Versuchs abzugeben. Wie UbiGo-CEO Hans Arby in Leipzig erläuterte, sei während des Versuchs 2013/14 kein einziger Teilnehmer abgesprungen. Nach dem Auslaufen wollten sogar alle Teilnehmer das System weiternutzen. Als Hauptgrund nannten sie die Bequemlichkeit, nicht die Kostenersparnis. „Damit gibt es auch eine Chance, mit diesem Modell Geld zu verdienen.“
Die Firma will die Versuche im laufenden Jahr in Göteborg sowie „voraussichtlich zwei anderen nordeuropäischen Städten“ ausweiten. Voraussetzung für das Funktionieren sei, dass die großen ÖPNV-Akteure mitspielen. „Die öffentliche Hand muss es wollen“, sonst funktioniere es nicht, sagte Arby. Vorbild für das Geschäftsmodell seien die Mobilfunkprovider gewesen, die Telefonie, SMS und Datennutzung in transparenten Pauschaltarifen bündeln. (roe)