Nahost-Airlines haben Marktanteil seit 2007 verdoppelt

  • Nur noch Frankfurt unter den Top-10-Frachtflughäfen
  • Nahost-Airlines tragen ein Fünftel des Asien-Europa-Verkehrs
  • BDL fordert Ende für nationale Alleingänge

Fluggesellschaften und Flughäfen aus dem Nahen Osten haben von 2007 bis 2014 ihre Marktanteile in der Luftfracht deutlich ausbauen können. Das geht aus einer Marktentwicklungsanalyse hervor, die der Luftfahrt-Dachverband BDL am Mittwoch veröffentlicht hat. Nahost-Airlines verdoppelten ihren Marktanteil von 8 auf 16 Prozent, während europäische Airlines 4 Prozentpunkte auf jetzt 24 Prozent verloren. 4 Prozentpunkte Einbuße mussten auch die Gesellschaften aus Asien und dem Pazifikraum hinnehmen, die jetzt 40 Prozent Anteil innehaben.

Nur noch Frankfurt unter den Top-10-Frachtflughäfen

Ein ähnliche Entwicklung ist laut Studie bei den Top 10 der Frachtflughäfen zu beobachten. Dubai war dort 2007 noch nicht vertreten und steht mit seinen beiden Flughäfen jetzt auf Rang 4. Als einziger europäischer Flughafen steht Frankfurt auf Rang 9. Amsterdam und Paris CDG sind abgestiegen.

Im europäischen Raum konnte in den vergangenen sieben Jahren nur Istanbul einen massiven Zuwachs (+115 Prozent) erzielen, allerdings von relativ niedriger Basis. 2014 betrug das Umschlagvolumen ein Drittel des Frankfurter Volumens.

Nahost-Airlines tragen ein Fünftel des Asien-Europa-Verkehrs

Die Gewichtverschiebung spiegelt sich auch in den Marktanteilen der Airlines im Verkehr Asien/Pazifik-Europa wieder. Die Nahost-Airlines steigerten ihren Anteil von 3,7 auf 20,4 Prozent – zu Lasten der Airlines aus Europa (-5,7 Prozentpunkte) und aus Asien (-11 Prozentpunkte). In absoluten Zahlen (Frachtvolumen) konnten allerdings auch die beiden letztgenannten Gruppen zulegen. Im Verkehr zwischen Europa und Nordamerika spielen Nahost-Airlines nur eine untergeordnete Rolle, konnten ihren Marktanteil aber von 2,4 auf 4,3 Prozent steigern.

BDL fordert Ende für nationale Alleingänge

BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow mahnte die deutsche Politik zum Umsteuern. „Die nationalen Alleingänge bei Betriebsbeschränkungen und Luftverkehrsteuern verschlechtern massiv die Rahmenbedingungen für deutsche Luftverkehrsunternehmen“, sagte er. Dabei müsse berücksichtigt werden, dass rund die Hälfte der Fracht in Passagiermaschinen transportiert werde und damit mittelbar auch von der Luftverkehrsteuer betroffen ist.

Das BMVI hat im Frühjahr ebenfalls ein Marktanalyse-Gutachten als Grundlage für das geplante Luftverkehrskonzept in Auftrag gegeben. Laut Aktionsplan Güterverkehr und Logistik sollte das Gutachten schon im August oder September vorliegen, laut Angaben aus der Ministeriumsspitze im September oder Oktober. (roe)

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