WLTP vermasselt Plug-In-Hybriden die Kaufprämie

  • Streetscooter beflügelt die Antragsstatistik

Der WLTP-Messzyklus bereitet der Elektroauto-Kaufprämie für Plug-In-Hybride praktisch den Garaus. Wie es aus der aktuellen Liste förderfähiger Fahrzeuge des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hervorgeht, ist von den Plug-In-Hybride deutscher Hersteller nur noch der BMW 530e uneingeschränkt förderfähig. Ohne Vorbehalte förderfähig sind außerdem jeweils drei Plug-In-Varianten-Varianten des Kia Niro, des Hyundai Ioniq, des Mitsubishi Outlander und des Toyota Prius. Auf Nachfrage deutete das Bafa gegenüber dem Verkehrsbrief an, dass die Liste wieder anwachsen könnte, wenn die Autohersteller den Rückstand bei den WLTP-Zertifizierungen aufgeholt haben und sich weitere Modelle als förderfähig herausstellen.

Das ICCT hatte im März ein Briefing veröffentlicht, in dem herausgearbeitet wurde, warum sich die offiziellen Verbrauchswerte für Plug-In-Hybride mit der Umstellung von NEFZ auf WLTP deutlich verschlechtern werden. Förderfähig sind in Anlehnung an das Elektromobilitätsgesetz aber nur Plug-In-Hybride mit bis zu 50g CO2-Ausstoß je Kilometer.

Mit sofortiger Wirkung aus der Förderung herausgefallen sind sämtliche Volvo-Modelle und eine Variante des Kia Optima. Alle anderen Fahrzeuge dürfen nur noch mit Sondergenehmigung des KBA gefördert werden, wenn sie nach dem 31. August zugelassen werden.

Streetscooter beflügelt die Antragsstatistik

Unterdessen ist die Zahl der Anträge auf Kaufprämie für Plug-In-Hybride im August wieder um rund 10 Prozent auf 1036 gestiegen. Der deutliche Anstieg der Gesamtzahl von Förderanträgen ist allerdings dem Streetscooter zu verdanken. Es kamen gut 1800 Anträge allein für Fahrzeuge dieses Herstellers zusammen, davon allem Anschein nach ein erheblicher Anteil durch Großaufträge. Offenbar gab es auch Umschichtungen zwischen Modellvarianten.

Daten: Bafa/eigene Berechnung; Grafik: roe

Ohne den Streetscooter-Effekt wäre die Zahl der Anträge von Unternehmenskunden wie auch schon im Juli (siehe hier) nur geringfügig gestiegen. Die Nachfrage von Privatkunden nach Kaufprämie blieb gegenüber Juli mit 1242 praktisch unverändert. (roe)

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