Förderung auch ohne Schwarz-Rot-Gold am Heck

Die Bundesregierung sieht keinen Grund, ihre Förderung für den Umbau eines deutsch bereederten Schiffs auf LNG-Antrieb an das Führen der deutschen Flagge zu knüpfen. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion hervor. Sie hatte indirekt bemängelt, dass der Containerfeeder Wes Amelie unter zypriotischer Flagge fährt, obwohl das Schiff an den Aufbauten einen Förderhinweis des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) trägt. Die Wessels Reederei (Haren/Ems) hatte 2015 einen Förderbescheid für den Umbau des 1000-TEU-Containerfeeders auf LNG-Antrieb erhalten und das umgebaute Schiff im September 2017 in Betrieb genommen. Seinen Förderbetrag beziffert das BMVI mit knapp 6,2 Mio. EUR. Bei der Inbetriebnahme fuhr die umgebaute Wes Amelie Fotos der Reederei zufolge unter der Flagge von Antigua und Barbuda.

„Die Beflaggung des Schiffs ist für die verfolgten Zwecke nicht entscheidend“, schreibt das BMVI nun. Es gehe vielmehr darum, „erstmals die Machbarkeit des Einsatzes von LNG im Schiffsverkehr durch Umrüstung eines in Betrieb befindlichen Seeschiffs aufzuzeigen.“ LNG sei bei Luftschadstoffen und Klimaschutz im Vorteil. Zum anderen werde damit das Henne-Ei-Problem beim Aufbau einer LNG-Tankinfrastruktur aufgebrochen. (roe)