Bahnlandschaft verändert sich zu Lasten der DB

Das geht aus dem am Dienstag vorgelegten neuen DB-Wettbewerbsbericht hervor. Im SPNV büßte die DB gegenüber den Wettbewerbern gemessen an den Zugkilometern gleich 2 Prozentpunkte ein und liegt jetzt noch bei 70,8 Prozent.

Im Personenverkehr insgesamt (Nah- und Fernverkehr) verlor die Eisenbahn gemessen an der Verkehrsleistung allerdings seit 2013 0,2 Prozent und liegt jetzt noch bei 8,0 Prozent. Gewinner ist nicht der Bus, sondern der Pkw. Als Ursache nennt die DB die gesunkenen Kraftstoffpreise.

Parität zwischen DB Cargo und Wettbewerbern rückt näher

Noch deutlicher waren die Verluste im Güterverkehr, wo die Wettbewerber in einem leicht wachsenden Markt DB Cargo gleich 5,5 Prozentpunkte abnahmen (gemessen in tkm) und jetzt bei 39,1 Prozent liegen. Damit korrigierte die DB eigene Schätzungen der Wettbewerbsbahnen sogar nach oben (siehe hier). Der Anteil der Schiene an der gesamten Güterverkehrsleistung blieb aber im mittelfristigen Rückblick bis 2013 praktisch unverändert. Klarer Gewinner war der Lkw, während die Binnenschifffahrt Einbußen hinnehmen musste.

„Ja, aber“ zum Grenzkostenprinzip

Widersprüchliches ist dem Kapitel zur Infrastruktur und seiner Finanzierung zu entnehmen. Es enthält den Hinweis, dass in den Niederlanden die Trassenpreise für den Güterverkehr trotz Grenzkostenprinzip bis 2017 aufgrund einer neuen Berechnungsmethode deutlich steigen werden – obwohl sie 2014 schon auf deutschem Niveau lagen. Allerdings lagen die Trassenpreise für den Personenverkehr auf weniger als einem Drittel des deutschen Niveaus.

Die Anwendung des Grenzkostenprinzips wird dennoch als „mittelfristig durchaus erwägenswert“ bezeichnet. Damit könne der „Finanzierungsknoten“ zwischen Bund, Ländern und Eisenbahnen aufgelöst werden – also Konstrukte wie die Trassenpreisbremse im Eisenbahnregulierungsgesetz überflüssig werden.

Externer Link: DB-Wettbewerbsbericht 2016

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