Weltverkehrsforum macht sich für neue Fahrdienste stark

Der klassische Taxiverkehr stagniere, stellte Co-Autor Philippe Crist fest. Neue App-basierte Dienste könnten möglicherweise die Nutzung des eigenen Pkw besser ersetzen, ohnehin notwendige Pkw-Fahrten besser nutzen und neue Formen des öffentlichen (Nah-) Verkehrs darstellen. Laut Studie ist die Stärke der neuen Anbieter im Gegensatz zum Taxi, dass sie im städte- und länderübergreifend eine einheitliche „Benutzeroberfläche“ und vergleichbaren Service anbieten.

Dennoch sei eine Regulierung notwendig, um dem Kunden zum Beispiel beim „Heranwinken“ eines Fahrzeugs eine gewisse Sicherheit zu bieten, betonte Crist. Bei vorbestellten Fahrzeuge könne der Vermittler die Filterfunktion übernehmen. Crist betonte, Prinzip jeglicher Regulierung müsse sein, die Interessen des Verbrauchers und des Staates (Steuern!) zu schützen – nicht die einer möglicherweise bedrohten Branche.

Die Studie skizziert länderunabhängig vier Eckpunkte für eine Regulierung:

  • Fokus auf die Bedürfnisse der Verbraucher und auf den gesamtgesellschaftliche Nutzen: Sichergestellt werden sollten gleicher Zugang, Sicherheit, Verbraucherwohl und Nachhaltigkeit

  • Den regulatorischen Rahmen einfach und einheitlich halten: Es sollte vermieden werden, verschiedene Kategorien von Anbietern schaffen. Sofern Unterscheidungen erforderlich sind, müssen sie klar definiert sein, begründet haben und regelmäßig aktualisiert werden.

  • Den regulatorischen Rahmen innovativ und flexibel gestalten: So könnten Fahrpreise für Zwecke der Besteuerung automatisch erfasst werden. Das Fahrzeugzustand und das Fahrverhalten ließe sich telematisch überwachen. Experimentierklauseln sollten es ermöglichen, schnell neue Entwicklungen ausprobieren zu können.

  • Daten als Ware: Anbieter von Fahrdienstleistungen sollten die Wahl bekommen zwischen einem einfacheren und einem strengeren Aufsichtsrahmen, wenn sie im Gegenzug für eine „leichtere“ Regulierung ihrerseits den Behörden Daten zur Verfügung stellen, die diese für die Umsetzung gesamtgesellschaftlicher Ziele nutzen können.

Eine Fahrpreisregulierung sei denkbar, sollte sich aber nicht am heutigen Taxipreis orientieren, da damit der Nutzen für die Allgemeinheit eingeschränkt werde, sagte Philippe.

ITF-Generalsekretär Jose Viegas betonte, dass die Studie unabhängig von den Besonderheiten einzelner Länder angelegt sei. Das Weltverkehrsforum könne aber auch an nationale Gegebenheiten Studien erstellen. (roe)

Externer Link: ITF-Studie App-based Ride and Taxi Services (englisch)

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