„Kleine Lösung“ für München-Prag lohnt sich nicht

Bahn Testbild

Einer „kleinen Lösung“ zur Beschleunigung des Schienenpersonenfernverkehrs zwischen München und Prag stehen ein enormer Sanierungsstau und geringe Wirksamkeit entgegen. Das teilte das bayerische Innen- und Verkehrsministerium an Dienstag anlässlich eines Besuches des tschechischen Verkehrsministers Dan Tok mit. Laut einer vom Freistaat selbst finanzierten Studie würden kleine Maßnahmen an der nicht elektrifizierten Strecke über Regensburg, Schwandorf und Furth im Wald 327 Mio. EUR kosten, wovon 205 Mio. auf bislang unterlassene Instandhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen entfielen. Dadurch ließe sich die Fahrzeit aber nur um neun Minuten verringern. „„Das ist leider ziemlich ernüchternd“, sagte Ressortchef Joachim Herrman. Derzeit benötigt der Zug inklusive mehrfachem Lokwechsel rund sechs Stunden.

Nur mit einer Elektrifizierung wäre nach seiner Einschätzung die zwischen München und Prag angestrebte Fahrzeit von vier Stunden und 15 Minuten realisierbar und die Eisenbahn gegenüber anderen Verkehrsträgern konkurrenzfähig. Das Projekt sei für den BVWP 2015 angemeldet. (roe)

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