Die Anhebung von Brücken zugunsten eines zweilagigen Containerverkehr im westdeutschen Kanalgebiet wird nicht in den BVWP 2015 aufgenommen. Das meldet der Binnenschifffahrtsverband BDB unter Berufung auf ein Schreiben aus dem BMVI. Danach habe die Vorabsichtung der Projektvorschläge („Quick Scan“) ergeben, dass das erforderliche Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) von 1 oder besser nicht gegeben sei. „Die Möglichkeit, bei detaillierter Bewertung die Rentabilitätsschwelle doch noch zu erreichen, ist bei diesen Vorhaben ausgeschlossen. Sie werden aus dem weiteren Bewertungs- und Priorisierungsprozess des BVWP 2015 ausgeschieden“, habe das Ministerium mitgeteilt. Gründe für das extrem schlechte Abschneiden der untersuchten Projekte seien nicht genannt worden. „Wir wissen nicht, welche Annahmen der Gutachter und das Bundesverkehrsministerium für ihre Bewertung zu Grunde gelegt haben“, erklärte BDB-Präsident Martin Staats. „Das Ergebnis überrascht und enttäuscht uns außerordentlich.“
Der BDB sieht das Ergebnis als Rückschlag für die Bemühungen in Nordrhein-Westfalen, so schnell wie möglich noch mehr Güter auf das Wasser zu verlagern. Offen bleibe, ob wenigstens die Ersatzneubauten für die vielen baufälligen Brücken im Kanalgebiet dann gleich die notwendige Durchfahrtshöhe für zweilagigen Containerverkehr erhalten. (roe)