Baden-Württemberg will Blow-up-Strecken zügig sanieren

  • Kostenvolumen noch offen
  • Aktionsplan sieht Flickstellen-Sanierung und große Dehnungsfugen vor

Baden-Württemberg will seine für „Blow-ups“ anfälligen  Autobahn-Betonfahrbahnen in den kommenden fünf bis zehn Jahren komplett sanieren. „Wir werden nach einer umfassenden Zustands- und Schadenserhebung ein Erhaltungsprogramm für alle betroffenen Fahrbahnabschnitte aufstellen“, teilte ein Sprecher des Landesverkehrsministeriums am Donnerstag in Stuttgart mit. „Aus heutiger Sicht geht es um eine Fahrbahnerneuerung auf einer Gesamtlänge von rund 270km.“ Darauf hätten sich die Vertreter der Straßenbauverwaltung in den vier Regierungspräsidien mit dem Ministerium verständigt.

Kostenvolumen noch offen

In das Sanierungsprogramm müssten auch die notwendigen Instandsetzungen von Brücken und Tunneln sowie weitere geplante Erhaltungs- sowie Um- und Ausbaumaßnahmen einbezogen werden. Da der Bund die Erhaltungsmittel im Straßenbau in den kommenden Jahren noch weiter erhöhen wolle, sei die Finanzierung „aus heutiger Sicht“ gesichert. Eine abschließende Summe wollte der Sprecher gegenüber dem Verkehrsbrief nicht nennen. Die reine Fahrbahnsanierung werde nach einer Faustformel rund 300 Mio. EUR kosten.

Aktionsplan sieht Flickstellen-Sanierung und große Dehnungsfugen vor

Damit auf den Problemstrecken nicht noch über Jahre bei Temperaturen über 30 Grad Tempo 80 angeordnet werden muss, werde außerdem ein Aktionsplan aufgelegt: Zum einen sollen Asphaltflickstellen im Beton durch Betonplatten ersetzt werden. Damit werden die Spannungsverhältnisse im Beton wieder entschärft, wie ein Ministeriumsssprecher gegenüber dem Verkehrsbrief erläuterte. Dieser Austausch laufe schon und verringere die Schadenswahrscheinlichkeit. Zum anderen sollen 50cm breite Entlastungsstreifen quer über die gesamte Betonfahrbahnbreite geschnitten und mit Asphalt ausgefüllt werden. Diese Streifen bilden dann Dehnungsfugen für die Betonplatten. Dies sei allerdings keine dauerhafte Lösung, da für die angrenzenden Betonplatten ein höherer Erhaltungsaufwand erforderlich werden könne. (roe)

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