Die niedersächsische Landesregierung unterstützt eine intensivere Nutzung der Oberweser für Schwer- und Großraumtransporte, sieht die finanzielle Verantwortung dafür aber in erster Linie bei der Wirtschaft. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage aus der FDP-Landtagsfraktion hervor. Unter Vermittlung des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums wird danach aktuell der Bau eines Schwergut-Terminals in Hannoversch Münden geprüft. Ein Gutachten, das die Vereinbarkeit mit dem Hochwasserschutz untersuchen soll, ist in Auftrag gegeben, aber noch nicht fertig, heißt in der Antwort. Potenzieller Hauptnutzer der Anlage wäre die Maschinenbaufirma Richter in Hessisch-Lichtenau östlich von Kassel.
Das Land will offenbar durch die intensivere Nutzung auch erreichen, dass die Oberweser im Wasserstraßenkonzept des Bundes von der Kategorie „sonstige Wasserstraßen“ hochgestuft wird. Bisher hat das BMVI nur zugesagt, die Schiffbarkeit für 25 Jahre im bisherigen Umfang sicherzustellen. Nach Angaben von Landesverkehrsminister Olaf Lies ist in den letzten Jahren jeweils zwölf bis 15 Mal Schwergut über die Oberweser transportiert worden, während es früher nur zwei bis drei Transporte waren. Ein Grund ist, dass Schwerguttransporte auf der Straße wegen maroder Brücken nur noch restriktiv oder gar nicht mehr genehmigt werden. (roe)