Rahmen für Digitales Testfeld Autobahn unterschrieben

  • Dobrindt: Autonomes Fahren kommt schon vor 2025
  • LTE und Sensoren an der Fahrbahn als Rückgrat
  • Bitkom will Netzneutralität zugunsten des Verkehrs aufweichen
Von links: VDA-Präsident Wissmann, Verkehrsminister Dobrindt, Bitkom-Präsident Dirks und der bayerische Staatskanzleichef Marcel Huber
Von links: VDA-Präsident Wissmann, Verkehrsminister Dobrindt, Bitkom-Präsident Dirks und der bayerische Staatskanzleichef Marcel Huber

Wirtschaft und Politik haben am Freitag die Rahmenvereinbarung für das „Digitale Testfeld Autobahn“ auf der A9 zwischen München und Nürnberg unterschrieben. Wie Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt erläuterte, wird das BMVI in der ersten Ausbaustufe der knapp 150 km langen Strecke rund 25 Mio. EUR investieren, vor allem in die Sensortechnik. Wieviel die Wirtschaft investiert, wollten weder Matthias Wissmann vom Automobilherstellerverband VDA noch Thorsten Dirks vom IT-Verband Bitkom beziffern. „Eine Betrachtung des Kostenbeitrags der Wirtschaft isoliert für das Digitale Testfeld wäre falsch“, sagte Dirks.

Dobrindt: Autonomes Fahren kommt schon vor 2025

Mit dem digitalen Testfeld sollen Automobilwirtschaft und IT-Branche eine Möglichkeit geboten bekommen, verschiedene Schritte zum teil- und vollautomatisierten Fahren zu erproben. Schon „in wenigen Wochen“, so Dobrindt, sollen die ersten Projekte anlaufen. Dobrindt widersprach Erwartungen von Experten, dass es noch zehn Jahre dauert, bis das autonome Fahren serientauglich ist. „Ich gehe davon aus, dass die deutlich früher möglich sein wird.“

LTE und Sensoren an der Fahrbahn als Rückgrat

Kernelemente des Digitalen Testfelds sind eine lückenlose Abdeckung mit Hochgeschwindigkeits-Mobilfunk – derzeit 4G/LTE, später auch 5G – sowie Wetter und Fahrbahnsensoren. Erhobene Daten sollen in einer „Mobility Cloud“ zur Verfügung gestellt werden. Die Wirtschaft kann für ihre Versuche zusätzliche eigene Technik mitbringen. Laut Dirks gibt es derzeit vier Unternehmen, die sich mit eigener Ausrüstung engagieren.Unter anderem soll direkte Kommunikation zwischen Autos (Car2Car) erprobt werden.

Bitkom will Netzneutralität zugunsten des Verkehrs aufweichen

Dirks kündigte an, auf europäischer Ebene stärker für den Vorrang von Mobilfunk- und Internetdaten „mit hoher Kritikalität“ – wie zum Beispiel Straßeninformationen – zu ringen. Derzeit tritt die Diskussion in der EU über die sogenannte Netzneutralität auf der Stelle. (roe)

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