CO2-Grenzwerte für Flugzeuge vor dem Durchbruch

  • Positives Echo beim BDL und in Brüssel
  • Hoffnung auf weltweites CO2-Offset-System steigt

Die Mitgliedstaaten der internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO haben sich am Dienstag im Grundsatz auf die Einführung von CO2-Grenzwerten für Flugzeuge ab 2020 geeinigt. Wie die UN-Unterorganisation mitteilte, sollen nach Willen des ICAO-Umweltausschusses CAEP die Grenzwerte für neu zuzulassende Flugzeugtypen ab 2020 gelten. Ab 2023 gelten die Grenzwerte auch für Flugzeugtypen, die bereits in der Produktion sind. Spätestens 2028 solle die Produktion von Flugzeugtypen enden, die die Grenzwerte nicht erfüllen. Die strengsten Vorgaben sollen für Flugzeuge gelten, die mehr als 60t wiegen. Sie sind laut ICAO für rund 90 Prozent des weltweiten CO-Ausstoßes in der Verkehrsluftfahrt verantwortlich. Der Umweltausschuss macht keine Vorgaben, wie die CO2-Reduzierung zu erreichen ist – in Frage kommen unter anderem Innovationen in der Flugzeugstruktur, der Aerodynamik oder der Antriebstechnik.

Positives Echo beim BDL und in Brüssel

Der deutsche Luftverkehrsdachverband BDL und die EU-Kommission begrüßten die Einigung. BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch wies in einer Mitteilung darauf hin, dass die deutschen Fluggesellschaften ihren Treibstoffverbrauch pro Passagier und 100km seit 1990 von durchschnittlich 6,3l auf 3,64l Kerosin im Jahr 2014 gesenkt haben.

Hoffnung auf weltweites CO2-Offset-System steigt

In Fachkreisen wurde die Einschätzung geäußert, dass mit der Einigung jetzt auch die „globalen marktbasierten Maßnahmen“ nähergerückt sind, die in der ICAO derzeit diskutiert werden und den europäischen Alleingang beim Emissionshandel für die Luftfahrt überflüssig machen sollen. Ziel ist, durch von der Luftfahrt zu bezahlende Offset-Maßnahmen ab 2020 zunächst ein CO2-neutrales Verkehrswachstum zu erreichen. (roe)

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