Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir gibt dem teilweise landeseigenen Flughafenbetreiber freie Hand bei der Entscheidung, ob er das umstrittene Terminal 3 baut. „Das ist angesichts des über zehnjährigen Vorlaufs und der rechtlichen Situation keine politische Entscheidung mehr, sondern eine rein ökonomische Frage, die nur das Unternehmen beantworten kann“, sagte Al-Wazir im im Landtag bei der Vorstellung einer „Bedarfsprüfung“, die das Land in Auftrag gegeben hatte. Der Bau des Terminals ist seit 2007 planfestgestellt. Seit August 2014 liegt die Baugenehmigung vor.
In dem Gutachten waren die Prognosen von Fraport noch einmal kritisch untersucht worden, damit – wie Al-Wazir sagte – „unsere Unternehmensbeteiligung mit einem aktuellen Wert von rund 1,5 Milliarden Euro bestmöglich wahrgenommen wird“. Laut Gutachtern könnten die Alternativen zum Bau von Terminal 3 steigende Fluggastzahlen nur in einem wesentlich geringeren Umfang auffangen, sie seien aber zugleich deutlich günstiger und mit geringeren ökonomischen Risiken verbunden. „Die Fraport wäre daher sicherlich gut beraten, die Alternativen noch einmal gründlich zu prüfen und in eine erneute vertiefte Diskussion einzusteigen.“
Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Branchenverbandes BDL, sprach für den Bau des Terminals 3 aus. „Das internationale Drehkreuz Frankfurt wird spätestens in sechs Jahren seine Kapazitätsgrenzen überschritten haben“, ließ er mitteilen. „Ein drittes Terminal ist daher unverzichtbar, wenn Deutschland im internationalen Luftverkehr mithalten will.“ (roe)